Wie gut taugt OKR für die Uni?

20. Februar 2024

Agiles Framework bei Lunch & Learn vorgestellt / mehrere Teams an der Uni testen OKR

Mit dem agilen Framework Objectives & Key Results (OKR) steht ein wirkmächtiger Methodenkoffer zur Verfügung: Wertschöpfend lässt sich arbeiten, ein Team auf gemeinsame Ziele hin fokussieren und die Zeit für Projekte gut strukturieren. Darum probiert das Agility Lab nun gemeinsam mit anderen Teams, inwiefern OKR im Verwaltungs- und Forschungskontext eine Hilfe sein kann und wie es sich am besten anwenden lässt.

OKR bei Lunch & Learn

Am 14. Februar diskutierten wir in „Lunch & Learn“, wie OKR in der Universität Stuttgart eingesetzt werden könnte. Uli und Martin zeigten auf, wie durch OKR die Vision und die Strategie mit der Arbeit eines Teams verknüpft werden können. Sie sprachen darüber, wie die Anwendung des Frameworks Teams helfen kann, an einem Strang zu ziehen, Ziele konsequent zu verfolgen und agile Werte zu leben. Als Beispiele nannten sie in der Session, wie das Agility-Lab-Team Objectives (qualitative Ziele) sowie dazugehörige Key Results (messbare, quantifizierbare Ziele) formulierte und nun verfolgt.

OKR im agilen Werkzeugkoffer

Beispiel: Objective und Key Results aus dem Agility Lab

Objective
Beschäftigte profitieren von der Nutzung agiler Methoden.
Key Results
  1. Ein weiteres Team nutzt OKR.
  2. In einer Kurzumfrage geben 20 Prozent der Befragten an, dass sie von agilen (Selbststrukturierungs-) Methoden profitieren.
  3. K 1.3: Die Zugriffszahlen zu dem Glossar mit agilen Methoden zeigen 200 Seitenbesuche bis Mitte Februar.

Welche Rolle sollte die Leitungsebene spielen?

Im Rahmen der anschließenden Diskussion beim Lunch-&-Learn-Termin sowie in der virtuellen Kaffeerunde am 15. Februar kam die Frage auf, ob diese Einführung nicht stärker von der Leitungsebene der Universität unterstützt werden müsste. Um seine Wirkung in unserer Universität voll entfalten zu können, so wurde klar, brauche das Framework tatsächlich eine „Einführung von oben“. Da es sich bei der Einführung von OKR wie auch bei anderen agilen Arbeitsweisen um einen Change-Prozess handelt, sind gute Vorbereitung und Begleitung nötig.

Bis dahin sind auch Versuche und idealerweise Erfolgsgeschichten ein Weg:

Zertifizierte OKR-Coaches

Das Agility Lab und die Abteilung Personal-, Organisations- und Prozessentwicklung beschäftigen sich seit Oktober intensiv mit dem Framework. Inzwischen ließen sich die Mitarbeitenden des Labs und mehrere Mitarbeitende aus Dezernat 7 als „Agile OKR Coach“ zertifizieren. Die Online-Prüfung umfasst Fragen rund um agiles Arbeiten, die Werte hinter dem Framework und welcher Mehrwert sich für eine Organisation damit erreichen lässt.

Mehrere Teams testen OKR

Schon länger arbeiten einzelne Personen im Digitalisierungsprogramm mit OKR. Seit Dezember läuft im Agility Lab ein OKR-Zyklus, um Vorhaben mit Methode voranzubringen. Aus dem IT-Bereich sehen sich zwei weitere Teams OKR für sich an. In einem Fall konnte der Start des Zyklus direkt am Übergang vom Projekt- in den Dienstbetrieb stattfinden. Das umstrukturierte Team formulierte anhand von Visionsstichwörtern Vorhaben für die ersten drei Monate ihrer Laufzeit. Ein Statement aus dem Team zum Framework: „OKR hilft uns dabei, Dinge anzusprechen, die man vorher vermieden hätte.“

Ein Team aus dem Verwaltungskontext hat ebenfalls einen OKR-Zyklus gestartet. Ein Forschungsprojektteam wird folgen.

Ein Team beim OKR-Workshop im Agility-Lab-Raum: Eine Auflockerungsmethode ist die „Schneeballschlacht“: Zwei Erkenntnisse werden zerknüllt und als sanfte Wurfgeschosse verwendet. Am Ende entrollt jede*r zwei „Schneebälle“ und überlegt, was sie ihr bzw. ihm sagen.

Weil vieles bei OKR bewusst nicht festgelegt ist, die Arbeit nach zyklischen Zielen zu strukturieren ungewohnt ist und insbesondere die Formulierungen von Objectives und Key Results Erfahrung brauchen, geht es mit OKR in kleinen Etappen vorwärts. Das Agility Lab freut sich, dass andere Teams diesen Weg mitgehen. Das Lab möchte sie in ihren Arbeitsprozessen unterstützen und aus den Herausforderungen gemeinsam lernen. Wir wollen ein paar agile „Lichter“ anzünden und somit einen Beitrag zur Richtungsbestimmung leisten.

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