Bildungsungleichheit – In Deutschland?!
Auch wenn in Deutschland theoretisch alle die Möglichkeit haben, ihre Ausbildung frei zu wählen, so hat die soziale Herkunft in der Praxis noch immer einen großen Einfluss darauf, ob sich junge Menschen für ein Studium entscheiden. Während 79 von 100 Kindern aus Akademikerhaushalten ein Studium aufnehmen, sind es bei Kindern aus Nichtakademikerfamilien nur 27 von 100. Der sogenannte Bildungstrichter (siehe Abbildung) verdeutlicht diese zahlenmäßigen Unterschiede noch einmal.
Warum gibt es diese Ungleichheiten?
Grund für diese Unterschiede ist, dass Kinder aus Akademikerfamilien Bildungsübergänge typischerweise leichter bewältigen als Kinder aus Nichtakademikerfamilien. Kinder aus Nichtakademikerfamilien hingegen sehen sich an diesen Bildungsübergängen häufiger mit Hürden konfrontiert, die einen maßgeblichen Einfluss auf ihre Bildungsverläufe haben können. Diese Hürden lassen sich in vier grundlegende Bereiche untergliedern:
Hierbei ist wichtig zu bemerken, dass nicht alle Nichtakademikerkinder diesen Barrieren begegnen und diese Barrieren auch nicht nur ausschließlich Nichtakademikerkindern den Zugang zu Bildung erschweren. Auch Akademikerkinder können betroffen sein. Auf Grundlage empirischer Forschungsergebnisse ist es aber wahrscheinlicher, dass ein Zusammenspiel dieser Faktoren bei Nichtakademikerkindern auftritt als bei Akademikerkindern.
Es zeigt sich demnach, dass Studierende mit akademischer und nichtakademischer Bildungsherkunft ihr Studium unter unterschiedlichen Start- und Rahmenbedingungen aufnehmen und absolvieren. Diese unterschiedlichen Bedingungen und herkunftsbedingten Unterschiede wirken sich dementsprechend auch auf den Studienverlauf sowie den Studienerfolg aus.
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