Expanding Realities - New Visions, Jahresthema 2024

Jahresprogramm 2024

Expanding Realities – New Visions

2024/25 steht das Jahresprogramm der School for Talents unter dem Motto "Expanding Realities - New Visions". Gemeinsam gehen wir Trends aus Wissenschaft und Gesellschaft auf den Grund und diskutieren, wie sie unseren Alltag beeinflussen. Wie verändern Errungenschaften in Quanten- und Simulationstechnologie, Bionic Intelligence, aber auch neue Mobilitätskonzepte, KI und gesellschaftliche Herausforderungen unsere Realität? Nach Workshops und Exkursionen, die unsere Teilnehmenden ins Jahresthema einführen, erleben diese in der zweiten Phase des Programms die Projektarbeit in interdisziplinären Teams zu einem Thema ihrer Wahl. 
Dabei erhalten sie Unterstützung von unserem Team und Partnern innerhalb und außerhalb der Universität Stuttgart. Ziel des Programms ist es, neue Fähigkeiten zum Umgang mit Veränderungen zu entwickeln und Teilnehmende optimal auf lebenslanges Lernen vorzubereiten. 

Studentische Teams des Jahresprogramms 2024

In Zeiten, in denen Akzeptanz, Toleranz und Diversität oft vernachlässigt werden, ist es wichtig, dass wir dort ansetzen, wo wir wirken können – in unserem Fall ist das die Universität, der Ort, an dem wir lernen Zukünfte mitzugestalten. Unser Ziel ist es, hier ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Studierenden wohl und unterstützt fühlen, und in dem Inklusion eine Selbstverständlichkeit ist. 

Viele Studierende sind bei Planung und Organisation ihres Studiums auf sich allein gestellt und vermissen Orientierung und Gemeinschaft. Genau hier setzt unser Projekt an: Wir wollen Studierende stärken – unabhängig von ihrem Hintergrund – und auch engagierte Studierende motivieren, sich einzubringen.

Wir haben Studierende verschiedener Hochschulen zu ihren Erfahrungen befragt und festgestellt, dass es zwar viele Initiativen gibt, diese aber oft wenig bekannt oder schwer zugänglich sind. Deshalb machen wir bestehende Programme durch gezielte Social-Media-Kampagnen sichtbarer und zugänglicher.

Aktuell arbeiten wir an genau diesen Social-Media-Kampagnen und freuen uns, so mehr Vielfalt, Engagement und Zusammenhalt an der Universität Stuttgart zu fördern.

Eigene Gespräche mit Studierenden haben uns gezeigt, wie wichtig solche Angebote und Programme für sie sind, um sich in das Unileben integriert zu fühlen, ein Teil der Gemeinschaft zu werden und sich willkommen zu wissen. Jedoch reicht es nicht aus, dass diese Programme lediglich existieren – sie müssen auch sichtbar und einladend gestaltet sein, um wirklich einen spürbaren Unterschied zu machen.

Lino, Bachelor Information Systems
Meriem, Master Medical Engineering
Julian, Bachelor Romance Languages
Ali, Bachelor Mechanical Engineering

Was ist die Lösung, wenn Ihr Verein, Ihre Organisation oder Ihre NGO langsam von der Bildfläche verschwindet? Das ist die Frage, die wir uns gestellt haben - und die Inspiration für unser Projekt.

Wir wollten (ehrenamtlich tätige) Organisationen unterstützen, die Schwierigkeiten haben, Mitglieder zu gewinnen und zu binden. Viele Vereine haben mit abnehmendem Engagement, veralteten Strukturen, mangelnder Sichtbarkeit und digitalem Stillstand zu kämpfen.

Um dem Problem auf den Grund zu gehen, sprachen wir mit aktiven Mitgliedern lokaler Vereine, mit Ehrenamtlichen und führten Recherchen in unseren eigenen Vereinen durch.

Unser Ergebnis: ein kompakter, praktischer Leitfaden für Clubs in der Krise - voller leicht umsetzbarer Strategien, bewährter Verfahren und kreativer Anregungen. Er hilft den Organisationen, ihre Kommunikation zu überdenken, das Ehrenamt attraktiver zu gestalten und neue Kooperationsmodelle zu erkunden.

Wir sind gerade dabei, den Leitfaden über unsere Netzwerke zu streuen und so mehr Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen.

Was wir gelernt haben? Kleine Maßnahmen können eine große Wirkung haben - und die besten Ideen entstehen oft, wenn man zuerst zuhört.

Den Guide gibt's hier zum DOWNLOAD und Teilen! 

Aylina, Bachelor Information Systems
Kevin, Master Technical Oriented Business Administration
Simon, Bachelor Physics

Im Rahmen der GLOW UP Initiative der Universität Stuttgart haben wir – ein interdisziplinäres Team aus Studierenden der Architektur, der technisch orientierten BWL und Bildungswissenschaften – das Projekt PULSE gestartet, um das Wohlbefinden von Studierenden zu stärken und die Gemeinschaft auf dem Campus Stadtmitte zu fördern.

Unsere Lösung: Zwei Outdoor-Tischtennisplatten als niedrigschwelliges, wirkungsvolles Angebot für mehr körperliche Aktivität und soziale Begegnung im Studienalltag.

Eine Umfrage unter Kommiliton*innen bestätigte unseren Ansatz: 96 % würden Tischtennisplatten in ihren Pausenzeiten nutzen – viele gaben Tischtennis sogar als bevorzugtes Bewegungsangebot an. Alle Befragten empfanden einen Mangel an spontanen Möglichkeiten für Austausch und Bewegung.

Wir entwickelten ein konkretes Konzept: zwei robuste Betonplatten an zentralen, gut sichtbaren Orten – inklusive Zugang zu Schlägern und Bällen, damit das Angebot für alle direkt nutzbar ist. 

Mit Unterstützung der School for Talents und in Abstimmung mit den Baubehörden stellten wir erfolgreich einen Finanzierungsantrag über 5.550 €. 

PULSE ermöglichte uns wertvolle Erfahrungen in Projektmanagement, Teamarbeit und Kommunikation. Wir haben gesehen, wie viel studentisches Engagement bewegen kann – und wie kleine Ideen den Campusalltag nachhaltig verbessern.

Kai, Bachelor Teaching English & Sport
Rosalie
, Bachelor Technical Oriented Business Administration
Sina
, Bachelor Architecture and Urban Planning
Mete
, Bachelor Technical Oriented Business Administration

Welche Erinnerungen stecken in dir wichtigen Gegenständen? Welche Gefühle lösen sie in dir aus – Glück, Trauer, Liebe oder Nostalgie?

Auf der Flucht vor dem Krieg konnten viele Ukrainerinnen nur das Nötigste mitnehmen. Doch fast jeder hatte etwas Besonderes dabei – einen persönlichen Gegenstand, der zur Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart wurde.

RevivalUA ist ein Projekt über Erinnerung, erzählt durch persönliche Objekte. Ein Foto, eine Brosche, ein Brief, ein Spielzeug – jeder Gegenstand trägt Gefühle, Erinnerungen und Wurzeln in sich. Wir wollen nicht nur Dinge zeigen, sondern die Geschichten und Stimmen dahinter hörbar machen.

  • Was macht diesen Gegenstand besonders?
  • Welche Erinnerungen sind mit ihm verbunden?
  • Warum ist er als Erinnerung an dein Zuhause geblieben?

Ergebnis und Ausblick:
 Die Ausstellung ist nur der erste Schritt. Geplant sind außerdem Videogeschichten, Bildungsformate und ein „Objektdialog“, um das gegenseitige Verständnis zwischen Ukrainer*innen und Deutschen weiter zu vertiefen.

Wir haben gelernt, mit fremden Geschichten achtsam umzugehen – und verstanden: Erinnerung ist die Grundlage für menschliche Verbindung, hier und heute. RevivalUA ist ein Weg, das Wesentliche zu bewahren, Erlebtes zu teilen und gehört zu werden.

Yelyzaveta, Master of Arts, Digital Humanities 
Anastasiia, Bachelor of Science, Software Engineering
Mariia, Master of Science, Architecture and urban planning
Kseniia, Master of Arts, English and American Studies

Unser Projekt Roundtable entstand aus einem gemeinsamen Gefühl der politischen Machtlosigkeit – ein Eindruck, den wir durch Umfragen unter Studierenden und Freunden bestätigt sahen. In einer sich ständig wandelnden Welt wird Unterrepräsentation zu einem globalen Problem. Viele Menschen glauben nicht mehr daran, dass ihre Stimme die bestehenden politischen Strukturen durchdringen kann. Deshalb stellten wir uns die Frage: Wie kann Demokratie neu gedacht werden, damit politische Teilhabe wieder greifbar und inklusiver wird?

Um Antworten zu finden, führten wir Interviews mit Politiker:innen, Professor:innen und Lehrkräften und beschäftigten uns mit demokratischen Innovationen wie Bürger:innenräten, partizipativem Haushalt und direkter Demokratie. Unsere Erkenntnisse und Lösungsvorschläge präsentierten wir in einer einstündigen Live-Radiosendung auf HORADS 88,6 – dem Campusradio der Universität Stuttgart. Nach einem intensiven Workshop an der Hochschule der Medien führten wir die Sendung vollständig selbstständig durch. Dabei erkannten wir: Auch das Medium Radio kann ein kraftvolles Werkzeug sein, um Stimmen Gehör zu verschaffen, die sonst oft überhört werden. Auch wir fühlten uns ermächtigt, während wir indirekt viele Menschen erreichten.

Dieses Projekt hat nicht nur unser Verständnis von Demokratie vertieft, sondern uns auch selbst ermutigt, neue Wege der Beteiligung zu denken. In Zukunft möchten wir anderen Studierenden dieselbe Möglichkeit bieten – durch weitere Roundtable-Radiosendungen, in denen ihre Stimmen gehört werden.

Marcel, Bacheor Simulation Technology
Meri, Bachelor Chemical- and Bio-Engineering
Katarina, Bachelor German and History
Vanessa, Bachelor Technical Oriented Business Administration
Niclas Noel, Bachelor Computer Science
Firas, Master Aerospace Engineering 

An der Universität Stuttgart gibt es ca. 50.000 PDF-Dokumente, von denen so gut wie keins barrierefrei ist. Alte Dokumente werden wahrscheinlich nicht mehr angepasst und was heute Vorschrift ist, wird nicht immer konsequent durchgesetzt. Denkt ein Student an digitale Barrierefreiheit, wenn er ein Dokument hochlädt? Vermutlich nicht.

Team [transverto] hat das Ziel, dieses Problem mit einer konkreten technischen Lösung anzugehen. In der ersten Phase des Projekts haben wir uns mit dem Beauftragten für Studierende mit Behinderungen oder chronischer Erkrankung sowie der Zuständigen für digitale Barrierefreiheit an der Universität Stuttgart ausgetauscht. Damit hatten wir alle wichtigen Informationen, um die Rahmenbedingungen für unser Projekt zu klären.

In der zweiten Phase mussten wir uns dann für eine konkrete Umsetzung entscheiden. Die Idee sollte so gut wie möglich umzusetzen sein, gleichzeitig aber möglichst viel bewirken. Unsere Lösung richtet sich in erster Linie gezielt an Studierende mit Sehbehinderung. Sie ist aber nicht darauf beschränkt. Die Idee ist es, Dokumente automatisch zu "verwandeln". Wir haben bereits einen Prototyp entwickelt, der PowerPoint-Dateien erfolgreich umwandeln kann. Konkret verwenden wir dabei eine KI, die Alternativtexte für alle Bilder und Diagramme generiert.

Alternativtexte für technische Diagramme sind dabei besonders wertvoll, da so jeder die Möglichkeit hat, selbständig zu arbeiten. Mit herkömmlichen Mitteln wie internen Tools ist es bisher nicht möglich, komplexere Bilder akkurat und zuverlässig zu beschreiben. Wir kratzen mit unserem Prototyp gerade nur an dem, was möglich ist, von daher wollen wir das Projekt auch in Zukunft weiterführen.

Mike Michel, Bachelor Aerospace Engineering 
Sandro, Bachelor Aerospace Engineering 
Natalie, Master Medical Engineering
Victoria, Bachelor Engineering Cybernetics
Dominic, Bachelor Software Engineering

Projektziele
Um Netzwerke zu stärken, Selbstvertrauen aufzubauen und die Sichtbarkeit von Frauen in MINT-Fächern zu fördern, brachte dieses von Studierenden organisierte Event 45 MINT-Studentinnen mit 8 beruflichen Vorbildern aus führenden Unternehmen wie Bosch, IBM, ZEISS und Kyndryl zusammen. Das Ziel: die nächste Generation von Frauen in Wissenschaft und Technik zu inspirieren, zu vernetzen und zu stärken.

Umsetzung im April 2024
Im Rahmen ihres Engagements bei der School for Talents planten und organisierten Anietta und Marina die Veranstaltung eigenständig – vom Konzept über die Sponsorensuche bis hin zur Logistik, Kommunikation und Moderation. Der Abend bot eine inspirierende Keynote, Peer-Networking und rotierende Thementische, die persönliche und tiefgehende Gespräche ermöglichten.

Ergebnisse und Wirkung
Das Feedback war überwältigend positiv. Die Teilnehmerinnen fühlten sich bestärkt in ihrer Studienwahl, inspiriert von wertvollen beruflichen Einblicken und ausgestattet mit neuen, spannenden Kontakten. Viele fanden erstmals ein berufliches Vorbild oder eine Mentorin. Für die Organisatorinnen war es zudem eine wertvolle Lernerfahrung in den Bereichen Führung, Teamarbeit und Eventmanagement. Der Erfolg dieser ersten Ausgabe hat den Grundstein für ein wachsendes, sichtbares Women in STEM-Netzwerk an der Universität Stuttgart gelegt.

Anietta Weckauff, Computer Science
Marina Jähnert Giannitrapani, Engineering Cybernetics

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