Resilienzbildung nach Extremereignissen

Anwendung und Verstetigung von Resilienzstrategien für Städte im Umgang mit räumlich ubiquitär auftretenden Extremereignissen

Schäden durch das Starkregenereignis am 29. Mai 2016
Schäden durch das Starkregenereignis am 29. Mai 2016

[Foto: Stadt Schwäbisch Gmünd]
Ortsbegehung in Schwäbisch Gmünd am 7. September 2017
Ortsbegehung in Schwäbisch Gmünd am 7. September 2017

[Foto: IRPUD]
Überflutung in Olfen
Überflutung in Olfen

[Foto: Privat]

Um was geht es bei „RESI-extrem“?

Die Starkregenereignisse im Ahrtal in Rheinland-Pfalz und in Gemeinden in NRW mit zahlreichen Todesopfern im Juli 2021 haben die Öffentlichkeit und Politik sowie die Kommunen und Länder für die Thematik von Starkregenrisiken deutlich sensibilisiert. In der Praxis wird die Notwendigkeit der Integration der Starkregenvorsorge in die Stadtentwicklung durchaus gesehen, in der Realität spielen Fragen der Resilienz gegenüber Starkregenrisiken jedoch vielfach nur eine untergeordnete Rolle. Hier setzt das Projekt RESI-extrem II (Umsetzungs- und Verstetigungsphase) an und zielt auf die Umsetzung von Resilienzansätzen gegenüber Starkregen in der Stadtentwicklung und die Überwindung der bisher meist getrennten Arbeitsweise zwischen Starkregenrisikomanagement und Stadtentwicklung ab. Dabei sollen sich Vorsorgeansätze gegenüber Starkregen nicht allein auf den Neubau oder ein einzelnes Gebäude beziehen. Vielmehr gilt es auch Konzepte für den Umbau der bestehenden Siedlungsstruktur zu entwickeln.

Ziel und Mehrwert der Umsetzungsbegleitung für die beiden Städte Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) und Olfen (NRW) ist die längerfristige Integration von Resilienzbildung in die Stadt- und Quartiersentwicklung. Die Umsetzungsforschung kann vor allem die Weiterentwicklung und Integration der Forschungsergebnisse in konkrete erste Umsetzungsschritte befördern und dabei Hemmnisse und Chancen beleuchten. Konkret sollen in beiden Städten Förderanträge zur baulichen Umsetzung von Resilienzstrategien entwickelt werden. Grundlage hierfür sind Entwurfsskizzen integrierter städtebaulicher Entwicklungskonzepte (InSEK) für zwei Quartiere in Olfen und Schwäbisch Gmünd, die besonders das Thema Resilienz gegenüber Starkregen berücksichtigen. In beiden Städten kann bei der Umsetzung der Ziele auf die erfolgreiche Kooperation mit der Stadtverwaltung zurückgegriffen werden. Während der Verstetigungsphase ist eine weitere Sensibilisierung durch Bürgerveranstaltungen geplant, da auch das Bewusstsein über diese Risiken eine notwendige Voraussetzung für Handlungen (private und öffentliche Vorsorge) ist. Darüber hinaus sollen bei RESI-extrem II die Erkenntnisse aus den Quartieren für Planungsprozesse auf gesamtstädtischer Ebene nutzbar gemacht werden, z.B. durch die reale Erprobung und Integration der Nutzungsbereiche der Starkregengefahren- und Risikokarten für die Bewertung von Bebauungsplan-Vorhaben. Abschließend sollen die Erkenntnisse aus beiden Städten von der teil- und gesamträumlichen Ebene zusammengeführt und so aufbereitet werden, dass die Reallaborstädte selbst, aber auch andere Städte von den identifizierten Chancen und Hemmnissen bei der Umsetzung von resilienzfördernden Strategien in der Stadtentwicklung lernen und die Erkenntnisse bei zukünftigen Planungen anwenden können. Dies umfasst beispielsweise die Priorisierung von Maßnahmen, die Entwicklung und Nutzung von Checklisten sowie Risikosteckbriefen und Interpretationshilfen für Starkregengefahren und Starkregenrisikokarten.

Fördergeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektträger:

Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Laufzeit:

2021- 2023

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