Die Stabsstelle Qualitätsentwicklung (QE) und das Team für IT-Applikationen und -Projekte (ITAP) arbeiten zusammen an der Implementierung und Inbetriebnahme eines Kenndatenportals für die Universität Stuttgart.
Das Portal visualisiert Studienverlaufsdaten und unterstützt damit die Arbeit der QE, der Studiengangsmanager*innen und Studiendekaninnen und Studiendekane. Es wird von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn entwickelt und soll als webbasierte Qualitätsmanagementplattform in die Systemlandschaft der Universität Stuttgart integriert werden.
Einsatzmöglichkeiten
Das Kenndatenportal unterstützt in den folgenden Bereichen:
- Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserung der Lehre
- Akkreditierungsverfahren
- Bewertung von studiengangsspezifischen Anpassungen
- Planung und Anpassung von Studienverlaufsplänen
- Analyse von Kombinationsstudiengängen
Analyse und Visualisierung von C@MPUS-Daten mit dem Kenndatenportal
Das Kenndatenportal nutzt die Studiendaten aus C@MPUS, dem Campus-Management-Portal der Universität Stuttgart, für detaillierte Analysen auf Studiengangs- und Modulebene.
Anhand der direkten, visuellen Darstellung der Ergebnisse durch Diagramme kann ein einfacher Überblick zur Datenlage in den Studiengängen und Modulen gewonnen werden.
Das Portal bietet zwei zentrale Analysebereiche:
- Studienfachsanalyse: basiert auf dem erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Abschluss eines Studiengangs
- Studienverlaufsanalyse: basiert auf Leistungsversuchen innerhalb des Studienverlaufs
Jeder Bereich enthält weiterführende Auswertungsmöglichkeiten sowie diverse Filter- und Konfigurationseinstellungen, um spezifische Fragestellungen gezielt zu bearbeiten. Die visuelle Darstellung in Diagrammform erleichtert dabei den Überblick auf Studiengangs- und Modulebene. Sie können hier zwei anonymisierte Beispiele ansehen.
Dieser Output aus dem Kenndatenportal zur Studienfachsanalyse bietet eine praktische Möglichkeit, einen Überblick über eine Kohorte eines bestimmten Studiengangs zu erhalten.
Wie kann man das Schaubild verstehen?
Das Schaubild zeigt die Erfolgsbilanz von Studierenden eines anonymisierten Studiengangs (Studienfach 1) seit ihrer Immatrikulation im Wintersemester 2018/2019. Aus dem Schaubild geht hervor, dass 86 Studierende im Wintersemester 2018/2019 mit dem Studium begonnen haben. Die Prozentangabe in der Y-Achse bezieht sich auf diese 86 Studierenden. Auf der X-Achse werden die Semester des Studienverlaufs von der Einschreibung bis zum aktuellen Semester (Stand 07.02.2024) dargestellt.
Der Studienstatus wird hier unterschieden in Absolvent*innen (grün markiert), eingeschriebene Studierende (gelb markiert) und Studiengangsabbbrecher*innen (rot markiert).
Wichtig!
Die Säulen repräsentieren den Studienstatus zu Beginn des jeweiligen Semesters. Wenn also eine Studentin im Verlauf des zweiten Semesters ihr Studium abbricht, wird sie in der dritten Säule als Abbrecherin verzeichnet.
Was kann man aus dem Schaubild ablesen?
- Eine Zunahme der Abbrecherquote während der ersten vier Semester
- Auch in späteren Semestern gibt es Abbrecher*innen, so dass die Abbrecherquote zum Stichtag bei 43% liegt.
- Nur 7% der Studierenden schließen ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit von 6 Semestern erfolgreich ab
- Bis zum Ende des 8. Semesters steigt die Absolventenquote auf 30% und zum Stichtag auf 43%.
- Auch nach 10 Semestern sind noch 14% der Studierenden der betrachteten Kohorte eingeschrieben.
Die Informationen aus dem Schaubild können den Studiengangsverantwortlichen dabei helfen, verschiedene Aspekte des Studiengangs besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Studiensituation zu ergreifen.
Diese Datenvisualisierung aus dem Kenndatenportal erscheint anspruchsvoller im Vergleich zum ersten. Es lässt sich aber gut als Ergänzung zur Visualisierung aus dem ersten Beispiel betrachten.
Wie kann man das Schaubild verstehen?
Der Bereich mit den bunt gefärbten Datenpunkten kann analog zum gelb gefärbten Bereich des ersten Beispielschaubilds gelesen werden. Im Unterschied werden hier jedoch die 86 individuelle Studienverläufe detailliert dargestellt. Die einzelnen Datenpunkte (längliche Pixel) zeigen erfolgreiche (grün) und nicht erfolgreiche (rot) Leistungsversuche. Insgesamt werden im Schaubild 808 Leistungs- oder Prüfungsversuche in 113 Modulen dargestellt. Gelb markierte Studienleistungen gelten als noch unbewertet, deuten jedoch häufig auf Fehler in der Datenbasis in C@MPUS hin.
Ein individueller Studienverlauf einer oder eines Studierenden wird also als eine Zeile im vertikalen hellgrauen Raster dargestellt.
Interessant!
Ist ein*e Studierende*r innerhalb des Studiums zu keiner Prüfung angetreten, sind keine Datenpunkte in einer Zeile eingetragen. Nach dem Abbruch des Studiums endet das hellgraue Raster. So lassen sich „Statusstudierende“ identifizieren.
Was kann man aus dem Schaubild ablesen? Ein paar Beispiele:
- Etwa 10% sind zu keiner Prüfung angetreten und haben ihr Studium nach dem ersten Semester abgebrochen.
- Die oberen 20% haben kaum Fehlversuche. Diejenigen, die in Regelstudienzeit absolviert haben, haben sogar keinerlei Fehlversuche.
- Die meisten Fehlversuche ereignen sich in den ersten drei Semestern.
- Die Studienverläufe der aktuell Eingeschriebenen ähneln in Bezug auf Fehlversuche den Studienverläufen der Abbrecher*innen.
- Im zweiten Semester scheinen alle Studierenden nur eine Leistung absolviert zu haben.
Im Kenndatenportal ist dieses Schaubild interaktiv. Dort können einzelne Module näher betrachtet und individuelle Studienverläufe noch analysiert werden.
Zugang und Einführung
Die Nutzung des Portals erfordert eine kurze Einführung. Diese Einführung und die Einrichtung des Zugangs erfolgt über die Stabsstelle Qualitätsentwicklung. Ab Sommer 2025 steht das Kenndatenportal als Applikation in C@MPUS zur Verfügung.
Sie sind Studiengangsmanager*in oder Studiendekan*in an der Universität Stuttgart und möchten das Kenndatenportal verwenden oder haben sonstige Fragen?
Kontaktieren Sie gerne die Stabsstelle Qualitätsentwicklung.
Ansprechpersonen für die Maßnahme

Nicolas Zörlein
Qualitätssicherung im Projekt digit@L