Eliteakademie on Tour – zu Besuch im Deutschen Museum in München

29. April 2022

Samstagmorgen um 7:45 Uhr – um diese Zeit steht normalerweise kein Studierender oder Schüler bzw. Schülerin freiwillig auf. Trotzdem hatten sich 75 junge Leute noch deutlich früher aus ihren Betten gequält, um pünktlich zur Abfahrt des Busses an der Universität Stuttgart zu sein. Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft machte sich zu einem Besuch im Deutschen Museum in München auf. Mit einem vollbesetzten Doppelstockbus startete die Gruppe und wurde leider schon bald beim Albaufstieg auf der A8 ausgebremst, da genau an diesem Wochenende die Autobahn voll gesperrt war. Der Stimmung im Bus tat dies jedoch keinen Abbruch, da die Studierenden und SchülerInnen die Zeit zum intensiven Austausch nutzten.

Gerade noch pünktlich zum ersten Programmpunkt der Vorführung „Experimente mit Stickstoff“ kamen die TeilnehmerInnen der Eliteakademie dann doch noch in München an, um gleich darauf festzustellen, dass bei der Ankündigung in der App des Deutschen Museums in München ein Fehler unterlaufen war und die Vorführung gerade zu Ende ging. Auf Nachfrage bei der vorführenden Museumsmitarbeiterin kam die Antwort: „Sind Sie die Gruppe aus Stuttgart? Kein Problem – der Stickstoff verdampft übers Wochenende ohnehin, ich mache die Vorführung einfach gleich noch einmal!“ Und so fing Frau Anna-Lena Kämper zur Freude der TeilnehmerInnen der Eliteakademie nach einer kurzen Vorbereitungszeit erneut mit der Vorführung des flüssigen Stickstoffs an. Zunächst zeigte Frau Kämper mit einem Thermometer, dass der flüssige Stickstoff eine Temperatur von -196°C hat und in einem Dewar-Gefäß aufbewahrt werden muss, damit er nicht direkt verdampft. Dies kannten die Studierenden bereits aus dem Praktikum, die SchülerInnen hatten derart kalte Flüssigkeiten sicherlich noch nicht zuvor gesehen. Mit Hilfe des Stickstoffs verflüssigte Frau Kämper dann die Luft in einem Luftballon. Der Luftballon zog sich zusammen und am Boden war gut eine kleine „Pfütze“ der flüssigen Luft zu erkennen. Beim Erwärmen dehnte der Ballon sich wieder aus, da die Luft wieder verdampfte, und war anschließend in der gleichen Größe und Elastizität wieder zu sehen. Weiterhin zeigte Frau Kämper die Wirkung auf heißes Wasser, dem etwas Spülmittel zugesetzt war. Es brodelte und schäumte wie in der Hexenküche. In einem weiteren Experiment wurde ein Supraleiter unter die Sprungtemperatur abgekühlt und schwebte anschließend wie von Zauberhand über einem Dauermagneten. Zum Abschluss wurde noch eine Riesenfontäne mit dem Stickstoff erzeugt. Ein herzliches Dankeschön an Frau Kämper für diese beeindruckende Vorführung und ihre Bereitschaft, die Experimente mit dem flüssigen Stickstoff für uns in einer Sondervorführung noch einmal durchzuführen.

Anschließend machten sich die TeilnehmerInnen selbstständig auf den Weg, um das Museum zu erkunden. Da gab es viel zu entdecken: ob aus dem Bereich der „Naturwissenschaften“, z.B. die Ausstellung zur Astronomie oder Physik, aus dem Bereich „Werkstoffe – Energie – Produktion“ das Bergwerk oder Ausstellungen über Metalle, Glastechnik oder Keramik, aus dem Bereich „Verkehr – Mobilität – Transport“ historische Fluggeräte oder Schiffe sowie Exponate aus der Meeresforschung,  besucht wurden, oder doch lieber im Bereich „Mensch und Umwelt“ beispielsweise die Ausstellungen zur Pharmazie, Geodäsie oder Umwelt erkundet wurden, es war für jeden etwas dabei. Einige TeilnehmerInnen machten sich auch mit der App des Deutschen Museums auf eine Highlight-Tour, um sich einen Überblick über die wichtigsten Exponate zu verschaffen.

Um 16:00 Uhr versammelte sich die Stuttgarter Gruppe dann wieder, um gemeinsam die Vorführung der Hochspannungsanlage mit einer Million Volt zu besuchen. Bei der Vorführung der Hochspannungsanlage schlug der Blitz ein und ein Faraday'scher Käfig stand unter Starkstrom.

Bis zur Abfahrt standen den TeilnehmerInnen danach nur noch wenige Minuten zur Verfügung, in denen die meisten noch einmal in die Ausstellungen zurückgingen, um weitere interessante Dinge zu entdecken. Ohne weiteren Stau erreichte die Gruppe dann mit vielen neuen Eindrücken am Abend wieder die Universität in Stuttgart.

Die Ausstellungen, die die Teilnehmer jetzt noch anschauen konnten, werden vermutlich mit Eröffnung der neuen, vollständig überarbeiteten und erneuerten Teilbereiche des Museums geschlossen und ebenfalls einer Modernisierung unterzogen. Einem Besuch ab Juli 2022 sollte somit nichts im Wege stehen – es gibt dann vieles Neues zu entdecken.

Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft ist ein Projekt der School for Talents an der Universität Stuttgart, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert wird.

Gruppenfoto Eliteakademie Chemie vor dem Deutschen Museum In München
Eliteakademie Chemie vor dem Deutschen Museum In München
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