Es umfasst zwei Ortsteile sowie die Kernstadt von Reutlingen, die eine typisch urbane Struktur aufweist. Das betrachtete Kanalnetz von 360 km wird weitgehend im Mischsystem betrieben. Das bedeutendste Gewässer im Einzugsgebiet ist die Echaz mit mehreren großteils als schützenswert eingestuften Nebengewässern. Alle Gewässer haben eine hohe stadtgestalterische Bedeutung. Langfristig wird in Reutlingen von einer konstanten Einwohnerzahl ausgegangen.
Im Zuge eines Wasserrechtsverfahrens wurde die Zulaufmenge zum Klärwerk West im Jahr 2010 reduziert. Sie beträgt während der Wintermonate 1.200 l/s und während der Sommermonate 1.250 l/s. Diese Reduzierung und der saisonale Betrieb der Kläranlage wirken sich auf den Betrieb der vorgelagerten Beckenabläufe aus. Hier bietet sich der Einsatz einer integralen mengenmäßigen Abflusssteuerung an, welche sich ereignisabhängig an veränderte Randbedingungen anpasst und so für eine optimale Auslastung des Gesamtentwässerungssystems sorgt.
Im Vorhaben SAMUWA wird für das Klärwerk West die Betriebsoptimierung des Mischsystems mittels integraler Abflusssteuerung untersucht. Es werden allgemeine Empfehlungen zur Einführung und zum Betrieb einer integralen Abflusssteuerung abgeleitet und deren Übertragbarkeit auf andere Kommunen wird untersucht.