Hörsaal mit Schülerinnen, Schülern und Studierenden

School for Talents: Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft startet vor „vollem Hörsaal“

29. Oktober 2021

[Bild: PD Dr. Ingo Hartenbach]

Fast bis auf den letzten „erlaubten“ Platz gefüllt, war der Chemie-Hörsaal am Freitag, 22. Oktober, zur Auftaktveranstaltung der Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaften. Über 70 Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg sowie über 30 der besten Studierenden der Studiengänge Chemie, Lebensmittelchemie, Materialwissenschaft und Chemie-Lehramt hatten den Weg nach Stuttgart auf sich genommen, um sich zum Thema „Nachhaltigkeit in der Chemie“ zu informieren.

CO2-Emissionen der chemischen Industrie

Prof. Elias Klemm vom Institut für Technische Chemie zeigte auf, dass die chemische Industrie mit etwa zehn Prozent zum Ausstoß von CO2 beiträgt und hier Innovationen notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen und spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Die Aktualität des Themas unterstrich Klemm durch den Hinweis auf den diesjährigen Physik-Nobelpreis an die Klimaforscher Manabe und Hasselmann.

Die CO2-Emissionen der chemischen Industrie stammen aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe, aus dem chemischen Prozess selbst sowie aus indirekten Emissionen aus der Nutzung der Produkte über den gesamten Lebenszyklus. Wenn die chemische Industrie klimaneutral werden soll, setzt dies den Einsatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien voraus sowie die Aktivierung der nicht-fossilen und leicht verfügbaren Rohstoffe CO2, H2O, O2 und N2.

Wie werden biologische Ressourcen eingesetzt?

Prof. Ralf Takors vom Institut für Bioverfahrenstechnik sprach im Anschluss über die Inwertsetzung biologischer Ressourcen, die in der Stuttgarter Forschungsinitiative ValBio untersucht werden. Er zeigte Beispiele von Funktions- und Strukturmaterialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen – meist Zucker – produziert werden. Außerdem erklärte er die Herstellung biobasierter Produkte durch den Einsatz biogener Rest- und Abfallstoffe. Zentraler Aspekt war hierbei die Kreislaufführung.

Zum Abschluss der Veranstaltung referierte Frau Dr. Maike Lambarth vom Institut für Photovoltaik über das Thema „Wie wir die Welt vom Plastikmüll befreien wollen“. Dies kann nur gelingen, indem gemischter Kunststoffabfall recycelt wird und daraus neue Kunststoffe oder andere Produkte hergestellt werden. Auch hier ist es wichtig, dass ein Kreislaufsystem entsteht.

Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaften bietet den talentierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch in den kommenden Monaten ein spannendes und herausforderndes Programm, in dem sie ihre wissenschaftlichen Kompetenzen ausbauen können und Einblicke in aktuelle Forschungsthemen erhalten.

Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft ist ein Projekt der School for Talents an der Universität Stuttgart, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert wird.

Mehr Informationen zur Eliteakademie

Kontakt

Dr. Barbara Schüpp-Niewa, Leiterin Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft
E-Mail

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