„CHARM - Stauraummanagement: Prozesse im Kleinen - Auswirkungen im Großen“
- Wann: 12. Oktober 2017 9:00 - 17:00 Uhr
- Wo: Kollegiengebäude I, Raum HS 1098 "Horst-Weitzmann-Hörsaal", Platz der Universität 3, 79098 Freiburg
- Wer: Alle Interessierten
- Was: Informationen über das Thema und aktuelle Untersuchungen
Anfahrt:
Weltweit dienen Wasserspeicheranlagen wie Talsperren und Stauseen essentiellen Zwecken: der
Wasser- und Energieversorgung, dem Hochwasserrückhalt, der Schiffbarmachung der Gewässer und –
nicht zuletzt – der Naherholung und dem Tourismus. In Zukunft wird die Bedeutung dieser künstlich
angelegten Wasserkörper durch die erwarteten Veränderungen im Zuge des Klimawandels und der
demographischen Entwicklung weltweit ansteigen. Allerdings führen Anlage und Unterhalt von
Reservoiren immer wieder zu (Nutzungs-) Konflikten und gesellschaftlichen Spannungen zwischen
verschiedenen Interessengruppen, da sie mit intensiven Eingriffen in die Landschaft einhergehen.
Diese betreffen sowohl ökologische als auch ökonomische, soziale und infrastrukturelle Aspekte.
Eine besondere Herausforderung innerhalb der Speicher sind Sedimentakkumulationen, die mit Nähr-
und Schadstoffen oder organischem Material belastet sein können und dann zu toxischen
Blaualgenblüten und zur Produktion klimawirksamer Treibhausgase führen. Die Sedimentablagerungen
beeinträchtigen zudem allein durch ihre Quantität die Funktion und den Betrieb der Anlagen.
Im Rahmen des Kolloquiums werden geladene Experten/-innen verschiedene Aspekte der Thematik
einführen und sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Zusätzlich werden die
CHARMProjektgruppen über ihre Forschungsschwerpunkte sowie über den Stand der laufenden
Untersuchungen und erste Ergebnisse informieren.
Die Referent/-innen:
Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
"Morphologie lebendiger Gewässer"
Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (Institute of Hydraulic Engineering
and
Water Resources Management) RWTH Aachen.
Dr. Julia Kleinteich
"Toxische Cyanobakterien weltweit - von den Polarregionen bis in den Gartenteich"
Fachbereich Angewandte Geowissenschaften, Umweltsystemanalyse, Universität
Tübingen.
Sophie Kuppler
"Governance von Stauräumen. Ansätze zum Umgang mit Zielkonflikten in gesellschaftlichen
Transformationsprozessen"
Institut für Technikfolgen und Systemanalyse, KIT.
Des Weiteren präsentieren aus dem CHARM-Projekt:
Sedimente: Ein Limitierungsfaktor für Talsperren?
Dr. Stefan Haun und Felix Beckers
Mikrobielle Verkittung von Feinsedimenten in Stauräumen.
Dr. Sabine Gerbersdorf und Kaan Koca
Bedeutung von toxischen Blaualgenblüten für Mensch und Umwelt: Ansätze zum Verständnis der
Blütenbildung.
Prof. Dr. Daniel Dietrich und Barbara Weisbrod
Einfluss der Speicherbewirtschaftung auf die Dynamik und Freisetzung von
Treibhausgasen.
Dr. Hilmar Hofmann und Jorge Encinas
Gesellschaftliche Implikationen von Stauräumen in Baden-Württemberg.
Prof. Dr. Rüdiger Glaser und Katharina Stork
Das Kolloquium wird organisiert durch die Projektgruppe „Challenges of Reservoir Management“
(CHARM). Das Projekt wird im Rahmen der Wassernetzwerkinitiative Baden-Württemberg vom Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. Beteiligt sind das Institut für Wasserund
Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart, das Limnologische Institut und AG
Ökotoxikologie der Universität Konstanz sowie die Physische Geographie der Universität
Freiburg.
Kontakt:
Dipl.-Geogr. Katharina Stork
Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Abt. Physische Geographie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail:
charm@geographie.uni-freiburg.de