AgileUS. Der Newsletter
8| Anpassungsfähigkeit: Dezember 2024
Um im Dezember an Jahres-Rückblicken vorbeizukommen, muss man sich schon etwas Mühe geben. Sendungen, Magazine, sogar die Versammlungen der Vereine schauen zurück, was in den vergangenen Monaten passierte.
Damit diese Retrospektiven mehr als nur Unterhaltung bieten, dürfen, ganz nach agiler Arbeitsweise, auch Maßnahmen zur Verbesserung abgeleitet werden. Und damit sind wir auch schon direkt bei einem Thema dieser Newsletter-Ausgabe: Agilität als Anpassungsfähigkeit. Davon erzählt Christian Mahringer in seiner Antwort, was Agilität für ihn bedeutet.
Keine Sorge: Dieser Newsletter ist kein Jahresrückblick. Außeneinflüsse einer VUCA-Welt beschreiben wir im Glossar. Wie du dich selbst auf sie anpassen könntest, erfährst du im Lab-Häppchen zur persönlichen SWOT-Analyse. Rückblicke auf kein ganzes Jahr, sondern nur einen Monat, siehst du unter Läuft beim Läb. Außerdem freuen wir uns, dich bei einer unserer Veranstaltungen rund um den Jahreswechsel zu sehen.
Viel Spaß beim Lesen!
Das Agility Lab
Du hast Anregungen und Wünsche für den AgileUS-Newsletter? Welche Themen sollen rein, damit du ihn gerne liest?
→ Schreib uns eine E-Mail mit deinen Rückmeldungen
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Agilität beschreibt die Fähigkeit von Teams oder Organisationen, sich kontinuierlich und schnell an wandelnde Umweltanforderungen anpassen zu können. Agile Methoden wie Scrum können die Agilität von Organisationen unterstützen, dies ist jedoch nicht zwingendermaßen der Fall. Vielmehr muss Agilität ganzheitlich betrachtet werden, sodass Kompetenzen, Prozesse und Strukturen ineinandergreifen.
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Dr. Christian A. Mahringer ist Akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für ABWL und Organisation am Betriebswirtschaftlichen Institut der Universität Stuttgart. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Frage, wie Organisationen Transformationsprozesse meistern können.
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Die Abkürzung VUCA steht seit den 1980er Jahren für einen Megatrend, der die Dynamik der Gegenwart beschreibt. Sie begegnet in Begriffen wie „ VUCA-Welt“ oder „VUCA-Framework“.
- Volatility: Volatilität
- Uncertainty: Unsicherheit
- Complexity: Komplexität
- Ambiguity: Mehrdeutigkeit
Darauf möchten agile Frameworks reagieren – häufig auch mit Haltungen, die sich ebenfalls „VUCA“ abkürzen lassen:
- Vision
- Understanding: Verständnis
- Clarity: Klarheit
- Agility: Agilität
Ebenfalls die nicht berechenbaren Außeneinflüsse auf Organisationen beschreibt die neuere Abkürzung BANI. Sie steht für:
- brittle: brüchig
- anxious: ängstlich
- nonlinear: nicht-linear
- incomprehensible: unbegreiflich
→ Mehr Begriffe im Glossar auf der Webseite
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Alt, aber bewährt: die SWOT-Analyse
Um Unternehmen auf Zukunftsfähigkeit zu prüfen, vor der Einführung von Software, in Auditierungen kommt sie zum Einsatz: Die SWOT-Analyse ist seit Jahrzehnten ein hilfreicher Ansatz um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu ermitteln. Diese vier Aspekte bilden auch die Anfangsbuchstaben der englischen Abkürzung:
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Strengths: Stärken
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Weakness: Schwächen
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Opportunities: Möglichkeiten
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Threat: Risiken
Sind einmal Stärken und Schwächen bekannt, wurden zukünftige (positive) Möglichkeiten und Risiken bedacht, lässt sich leichter mit Unvorhergesehenem umgehen. Manche scheinbar überraschenden Probleme zum Beispiel einer Organisation, bei Software-Einführungen oder Personalentscheidungen sind tatsächlich bereits im Vorfeld bekannt.
Das Prinzip hinter der Methode fußt auf Ehrlichkeit. Es setzt voraus, dass vorher festgelegt wird, welchen Zustand die Organisation oder das System erreichen soll. Es funktioniert nur, wenn man sich für sie bewusst Zeit nimmt. Die Analyse ist nur dann sinnvoll, wenn die Ergebnisse konsequent umgesetzt werden.
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Individuelle SWOT-Analyse als Jahresrückblick
Rückblicke begleiten uns über den Jahreswechsel. Smartphones stellen vermeintliche Foto-Highlights mit sentimentaler Musik zu einer Rückschau zusammen. Noch individueller geht es auch und es hat mehr Effekte. Die SWOT-Methode bietet die Chance, persönliche Erkenntnisse in einer Do-it-yourself-Retrospektive zu gewinnen – und das mit einem klaren Blick auf das kommende Jahr.
Das Formular für die Analyse kannst Du schnell selbst basteln: Ein Blatt in zweimal zwei Felder unterteilen, links oben Stärken, rechts oben Schwächen, links unten Risiken bzw. Bedrohungen, rechts unten die Chancen eintragen. Damit beginnst und endest du jeweils mit den positiven Aspekten.
Plane bewusst Zeit ein, zum Beispiel 20 Minuten. Überlege dir: Wo stehst du gerade?
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- Was sind deine Stärken?
- Was gelang dir besonders gut?
- Was kannst du generell besonders gut?
- Worin bestärken dich die Menschen in deinem Umfeld?
- Was sind Fähigkeiten und Kenntnisse, die dich auszeichnen?
- Wann und wo setzt du deine Stärken bereits bewusst ein?
- In welchen Situationen ist deine Stärke besonders wertvoll?
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- Mit welchen Schwächen wurdest du konfrontiert?
- Was hat dich dieses Jahr in Stress versetzt?
- Was könnte zukünftig besser laufen?
- Worin kannst du noch besser werden?
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- Was sind die Herausforderungen oder Risiken?
- Worauf kannst du dich vielleicht noch besser vorbereiten?
Wenn du diese Hindernisse (auch mit Hilfe deiner Stärken) ausräumst, kannst du deinen Fortschritt für das nächste Jahr noch mehr optimieren.
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- Welche Chancen stehen nächstes Jahr an
- Welche Gelegenheit möchtest du ergreifen, um selbst voranzukommen?
- Mit welchen Menschen kannst du vielleicht mal sprechen, um Positives anzugehen?
- Welche Begabungen kannst du für dich noch besser nutzen oder sogar ausbauen?
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Fokussiere dich auf positive Themen. Suche zu den Herausforderungen Lösungen oder Menschen, die dir dabei helfen können. Mit der Ausrichtung darauf, was du selbst in der Hand hast, kann die SWOT-Analyse ein interessantes Werkzeug sein, um selbstbewusst das kommende Jahr vorzubereiten.
Somit setzt du dir für deine Ziele und Visionen direkte Entwicklungsstrategien und lenkst den Fokus auf das Wesentliche. Du wirst dir und deiner Arbeit noch mehr bewusst, kannst flexibler auf Veränderungen reagieren und dich weiterentwickeln.
Text: Ulrich Fries, Idee & Support: Svenja Schoser
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Material-Verleih gestartet
Ist die Uni bereit für Sharing Economy? Wir starten einen weiteren Feldversuch. Wie unseren Workshop-Raum bieten wir jetzt unsere Workshop-Materialien Beschäftigten der Universität Stuttgart zur Mitbenutzung an.
Unter anderem unsere Moderationswände, technische Geräte wie die Meeting-Owl für hybride Sitzungen oder unseren noch kleinen Handapparat mit Literatur zu Agilität haben wir auf einer neuen Seite zusammengestellt. Mit einem Formular können Gegenstände für eigene Veranstaltungen angefragt werden.
Zwei Monate möchten wir den Verleih nun testen. Danach prüfen wir, ob sich das Vorhaben lohnt oder wir es anpassen möchten.
→ Zum Material-Verleih
Übrigens erfuhr auch unsere Raumbuchung eine kleine Verbesserung: Mail-Konten unserer Universität können den Agility-Lab-Workshopraum jetzt als Raumressource für Termine anfragen.
Design-Sprint Workshop: Stärkung der Zusammenarbeit
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Mit fast 30 Teilnehmenden fand im November der zweite AGICA Design Workshop am Campus Vaihingen statt. Beschäftigte aus der zentralen und dezentralen Verwaltung unserer Universität nahmen teil. Im Workshop hatten wir die Möglichkeit, uns intensiv mit der Optimierung der Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Bereichen zu beschäftigen.
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Mithilfe designbasierter Methoden identifizierten wir verschiedene Reibungspunkte in der Kooperation zwischen zentraler und dezentraler Verwaltung. In inspirierenden „Lightning Talks“ teilte jeder seine Erfahrungen, die anschließend priorisiert wurden. Nach gemeinsamen Ideenfinden sammelten wir realistische Zielformulierungen in einem Storyboard.
→ Den ganzen Bericht zum Design Sprint lesen
Lab-Häppchen: Attraktive Newsletter an der Uni Stuttgart
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Wie wir an der Universität Stuttgart datenschutzkonform gestaltete Newsletter erstellen und versenden können, zeigte uns Uli beim Lunch & Learn am 21. November. Seine Methodensammlung und ein selbst erstelltes Tool beschreibt er im aufgezeichneten Vortrag. Das umfassende Anleitungs-Handbuch wird demnächst bei unserem Agilen Werkzeugkoffer veröffentlicht.
→ Newsletter: Folien und Vortrags-Aufzeichnung
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Retrospektive beim Hochschulsport
Bereits ihre dritte Retrospektive führten die Beschäftigten des Allgemeinen Hochschulsports mit Begleitung des Agility Labs durch. Martin Rost (Agility Lab) und Tanja Walter (uniqUS) führten das Team durch Fragen, die zum Nachdenken über einen zurückliegenden Abschnitt von ein paar Monaten anregen. Die Erkenntnisse helfen der Gruppe, Prozesse in der Zusammenarbeit regelmäßig zu verbessern.
→ Weiterlesen: Hochschulsport-Retrospektive
Lab-Häppchen: Innovativonsförderndes Wissenschaftsmanagement
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Bild: Alina Gräber
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Im Impulsvortrag bei Lunch & Learn beleuchtete Anna-Maria am 7. November 2024 die Frage, ob „der unsichtbare Motor“ Wissenschaftsmanagement ein Innovationstreiber sein kann. Wir haben den Vortrag aufgezeichnet:
→ Wissenschaftsmanagement: Folien und Vortrags-Aufzeichnung
TRACES organisiert sich mit OKR
TRACES, das Transfer-Center der Uni Stuttgart, ist mit Coaching aus dem Agility Lab ins Framework Objectives and Key Results (OKR) gestartet. Martin und Svenja freuen sich, dass sie das Team der Zentralen Einrichtung für Wissens- und Technologietransfer auf seinem Weg zur Implementierung des OKR-Frameworks begleiten dürfen. TRACES definierte im Planning konkrete Handlungsfelder und wird Fortschritte in regelmäßigen Check-In-Terminen messen.
→ News zum OKR-Start bei TRACES
Experimentierlabor mit Lego
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Wie beeinflusst das Bauen mit Händen unsere Denkprozesse?
Im Rahmen unseres Experimentierlabors für agile Methoden im Oktober probierten wir das unter Anleitung von Anna-Maria mit Lego Serious Play aus.
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Demnächst im Lab
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Fortbildung: Agiles Projektmanagement
4. Dezember 2024, 09:00—16:00 Uhr, im Agility Lab
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Lunch & Learn am 5. Dezember 2024 entfällt.
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Agile Kaffee-Runde am Donnerstag
12. Dezember 2024, 08:30—09:00 Uhr, online
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Lunch & Learn: „Christkind, Weihnachtsmann und Nikolaus –
worauf wollen sie hinaus?“
19. Dezember 2024, 13:30—14:00 Uhr, online
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Agile Kaffee-Runde am Donnerstag
9. Januar 2025, 08:30—09:00 Uhr, online
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Lunch & Learn
16. Januar 2025, 13:30—14:00 Uhr, online
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Agile Kaffee-Runde am Dienstag
21. Januar 2025, 08:30—09:00 Uhr, online
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Experimentierlabor für agile Methoden
21. Januar 2025, 14:00—15:00 Uhr, im Agility Lab
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Lunch & Learn: Kanban – was Serviceprozesse von der Produktion
übernehmen können
30. Januar 2025, 13:30—14:00 Uhr, online
Agil unterwegs
Du hast eine Veranstaltung rund um Agilität im Hochschul- und Verwaltungskontext, die du gerne bewerben möchtest? Das Event findet in der Region Stuttgart oder online statt? → Schick uns Infos dazu und wir nehmen den Termin gerne in den Newsletter auf!
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